Entwicklung ist toll. Ja, langfristig gesehen und am Ende, wenn man sein Ziel erreicht hat. Mitten drin kann es allerdings auch mal ganz schön ruckeln und unangenehm sein ... Hier ein paar Wahrheiten, die selten ausgesprochen werden, weil sie nicht unbedingt als Werbung für Coaching taugen, aber dazugehören.
Die Versprechen von Persönlichkeitsentwicklung oder Coaching sind groß. Alles wird besser.
Ja, das darf ich auch regelmäßig so beobachten, bezeugen und begleiten und ich danke für das Vertrauen aller, die sich darauf einlassen und dran bleiben.
Und da sind wir aber auch schon beim entscheidenden Punkt - wenn ich mich auf meine eigene Entwicklung oder einen Veränderungsprozess einlasse, dann heißt das (leider) nicht unbedingt, dass es mir von Sekunde 1 an besser geht, auch wenn es deutliche Erleichterung bringen kann, zu wissen, dass man den Weg jetzt mit jemandem gemeinsam geht. Das Ziel ist trotzdem so gut wie nie nach einer Sitzung erreicht, noch verläuft der Weg linear steil nach oben. Das hat verschiedene Gründe, und genau deshalb ist prozesshaftes Arbeiten über einen bestimmten Zeitraum so zielführend, weil sich erst im Laufe der Zeit Dinge zeigen, die es zu bearbeiten gilt und mit Erfahrungen umzugehen, die während so eines Prozesses passieren. Hier einige eher selten ausgesprochene Wahrheiten:
Konfrontation mit sich und ungeliebten Wahrheiten
Sich auf einen Coaching-/Begleitungsprozess einzulassen, bedeutet, sich selbst und den eigenen Themen radikal ehrlich begegnen zu können. Das kann sich manchmal erleichternd anfühlen und manchmal ziemlich unangenehm. Darin liegt die Chance, Vergrabenes endgültig zu lösen, aber es braucht auch den Mut, sich mit Dingen auseinanderzusetzen, mit denen man sich vielleicht eher ungern beschäftigt.
Auf und Abs aushalten
Nach der einen Sitzung geht man völlig befreit hinaus, aus der anderen mit einigen Fragezeichen, die man erst setzen lassen muss. Manchmal kann man schnelle Erfolge im Alltag bemerken, manchmal dauert es, bis Ergebnisse sicht- und spürbar werden. Das kann mitunter verwirrend oder auch frustrierend sein, wünscht man sich doch zurecht eine Lösung, die so schnell wie möglich funktioniert. Und ja, mit wirkungsvollen, lösungsorientierten Methoden geht das rascher als ohne, aber trotzdem kann man leider nicht blitzschnell "um-zaubern", was sich womöglich über Jahre etabliert oder eingeschlichen hat.
Sich an das Gute zu gewöhnen, kann ganz schön ungut sein
Veränderungsphasen können auch insofern anstrengend sein, als es immer ein bisschen dauert, sich an etwas Neues zu gewöhnen. Alt Bewährtes, auch wenn es vielleicht belastend und schwierig ist, mag unsere Psyche eigentlich ganz gern - schließlich kennt sie sich damit aus und kann damit umgehen. Etwas Neues bedeutet immer auch ein bisschen Unsicherheit und damit oft auch Unbehagen. Sich das neue Gute und Erwünschte vertraut zu machen, kann manchmal ein bisschen dauern.
Nicht alle feiern dich für deine Entwicklung
Eigentlich sollte man annehmen, dass es das eigene Umfeld uneingeschränkt toll findet, wenn man sich weiterentwickelt. Aber Achtung, auch hier liegen ein paar Nebenwirkungspotenziale, die deine Schritte haben können. Lass mich das an einem Beispiel erklären: Angenommen, du warst bisher sehr harmoniebedürftig und hast niemandem etwas abgeschlagen - arbeitest du jetzt an dir und beginnst mehr Nein zu sagen, wird es wahrscheinlich Leute geben, die das nicht so angenehm finden, einfach, weil es natürlich für sie bequemer war wie es früher gelaufen ist.
Dranbleiben lohnt sich so sehr
Und jetzt natürlich aber auch noch etwas Ermutigendes zum Abrunden: Ich habe bisher - ob in vielen Jahren dieser Arbeit oder in meinem privaten Umfeld - noch keine Person kennengelernt, die, wenn sie sich ehrlich mit sich zu so einem Weg zu commitet hat und dran geblieben ist, es bereut hat, ihn gegangen zu sein. Ganz im Gegenteil, diese Schritte bringen einen langfristig und in der Regel auch nachhaltig dorthin, wo man eigentlich hin will. Und vor allem zu einem Lebensgefühl, das man sich mehr als verdient hat. Manchmal braucht es einfach ein bisschen Zuversicht und einen Vertrauensvorschuss (in sich selbst).
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