Manche schwören darauf, andere haben zwar den Begriff "Aufstellungsarbeit" schon einmal gehört, können sich aber nicht wirklich etwas darunter vorstellen. Was können also hypnosystemische Aufstellungen leisten und wann macht es Sinn, sie zu nutzen? Ein Überblick.

"Mach dazu doch mal eine Aufstellung ..." Als Rat zur Lösung einiger Probleme, fällt immer wieder dieser Satz - oft von Menschen, die mit Aufstellungsarbeit schon gute Erfahrungen gemacht haben. Und Aufstellungen können auf jeden Fall eine spannende, intensive und klärende Vorgehensweise sein. Aber worum gehts dabei eigentlich?
Ein Begriff, verschiedene Vorgehensweisen
Es gibt verschiedene Arten, Aufstellungen zu machen - oft werden sie in der Gruppe angeboten, es gibt aber auch die Möglichkeit im Einzelsetting aufzustellen. In der Hypnosystemik verwenden wir dafür den Begriff Systemchoreografie. Und solche Aufstellungen oder Systemchoreogafien können zu beruflichen oder privaten Themen genutzt werden.
Im Grunde geht es darum, Verstrickungen oder Blockierendes gut erkennen zu können, weil oder indem man sein inneres Bild davon gewissermaßen 3D-artig in den Raum bringt. Also das innere Bild, das man von seiner Familie, seinem Team, seiner Beziehung etc. hat (und das einem nicht bewusst ist). Handelt es sich um Aufstellungsarbeit in einer Gruppe, werden dafür andere anwesende Personen gebeten, eine Rolle zu übernehmen und stellvertretend für diese Person im Raum zu sein bzw. zu agieren. So kann man erkennen wie man zueinander steht und Ideen bekommen, was es für eine Lösung brauchen könnte.
Wenn man hypnosystemische Systemchoreografien nutzt, passiert das für gewöhnlich in zwei Schritten - im ersten wird das so genannte "Problembild" aufgestellt, im zweiten, das "Lösungsbild", also eine Version der Konstellation, in der man sich wohl und frei fühlt.
Wann ist es sinnvoll, eine Aufstellung zu machen?
Aufstellungen eignen sich als Methode gut, um Konflikte mit anderen Personen, wiederkehrende Muster und emotionale Blockaden zu erkennen und zu lösen. Sie können bei Beziehungsproblemen, nach schwierigen Erfahrungen oder Entscheidungsschwierigkeiten hilfreich sein. Diese Technik kann auch bei beruflichen Herausforderungen und persönlichem Wachstum unterstützen. Sie ermöglicht eine tiefgreifende Selbstreflexion und fördert das Verständnis für die Dynamiken mit den anderen beteiligten Personen. Einige Beispiele, wo Aufstellungen nützlich sein können:
Beziehungsprobleme: Wenn Konflikte in Partnerschaften oder Familien auftreten, können Familienaufstellungen oder Systemchoreografien helfen, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und Lösungen zu finden.
Belastende Erfahrungen: Menschen, die Schwieriges erlebt haben, können von Aufstellungen profitieren, um ihre Belastungen zu verarbeiten und ihre emotionale Stabilität zu fördern.
Unerklärliche Blockaden: Wenn einen etwas hindert, seinen Lebensweg so weiterzugehen, wie man gerne möchte, können Aufstellungen dazu beitragen, verborgene emotionale Belastungen oder Verstrickungen aufzudecken.
Berufliche Herausforderungen: Bei beruflichen Problemen, wie Schwierigkeiten in Teams oder Entscheidungsschwierigkeiten, können Aufstellungen dazu beitragen, Klarheit zu schaffen und Lösungsansätze zu entwickeln.
Persönliches Wachstum: Für Menschen, die an ihrer persönlichen Entwicklung arbeiten möchten, bieten Aufstellungen eine Möglichkeit zur Selbsterkenntnis und zur Entfaltung des eigenen Potenzials.
Hypnosystemische Aufstellungsarbeit von mir geleitet
Zurzeit biete ich Aufstellungsarbeit oder hypnosystemische Systemchoreografien im Einzelsetting an. Meistens als eine Methode innerhalb eines Coachingprozesses, sprich, die Aufstellung ist dann eine Vorgehensweise von mehreren, die wir im Laufe der Zeit gemeinsam nutzen. Geht es um ein einzelnes, klares und eng abgegrenztes Thema kann man das natürlich auch in einer einzelnen Aufstellung bearbeiten.
Ich biete Aufstellungen in Wien im Einzelsetting in Doppeleinheiten von 100 Minuten an - es ist aus meiner Sicht wichtig, ausreichend Zeit dafür zur Verfügung zu haben. Nur, wenn wir die haben, können wir auch z.B. mehrere Lösungen durchspielen und die wirklich stimmige finden.
Intensive Wirkung, aber keine Zauberei
Wer (gut geleitete) Aufstellungen erlebt, erreicht oft spannende Erkenntnisse und gewinnt überraschende Einblicke - das kann so intensiv empfunden werden, dass es manchmal als "magisch" oder "spooky" bezeichnet wird. Und auch wenn es aktuell nur Erklärungsmodelle gibt, warum und wie Aufstellungen wirken, haben sie jedenfalls mit Magie nichts zu tun.
Systemaufstellungen sind eine Technik, die auf den Prinzipien der Systemtheorie basiert und eine Wirkung auf individuelles Wohlbefinden und zwischenmenschliche Beziehungen haben kann:
Erstens ermöglichen Aufstellungen eine sichtbare Darstellung von komplexen sozialen Systemen. Durch das physische Aufstellen von Stellvertreter*innen oder Ähnliches für Familienmitglieder oder andere Elemente eines Systems werden verborgene Dynamiken und Beziehungsmuster sichtbar gemacht. Dies fördert das Verständnis für die Interaktionen innerhalb des Systems.
Zweitens bieten Aufstellungen einen sicheren Raum für das Erkunden und Bearbeiten von Emotionen. Indem Menschen ihre Gefühle und Gedanken durch die Stellvertreter*innen oder Ähnliches ausdrücken, können sie verdrängte oder unterdrückte Emotionen freisetzen und aufarbeiten. Dies kann zu emotionaler Entlastung führen.
Drittens ermöglichen Aufstellungen Perspektivwechsel. Die Person, die aufstellt, sieht ihr eigenes Leben oder Problem aus einer anderen, oft überraschenden Perspektive, was neue Einsichten und Lösungsansätze ermöglicht.
Viertens können Aufstellungen die Versöhnung in Beziehungen fördern. Durch die Interaktion der Stellvertreter*innen können Konflikte symbolisch bearbeitet und Beziehungen verbessert werden.
Fünftens bieten Aufstellungen eine Möglichkeit zur Neuordnung von Systemen. Durch das Umstellen der Stellvertreter*innen oder der verwendeten Elemnte im Einzelsetting können ungesunde Hierarchien oder Dynamiken korrigiert werden, um ein Gleichgewicht und Wohlbefinden im System wiederherzustellen.
Schließlich unterstützen Aufstellungen die Integration von ungelösten Themen. Indem sie diese Themen ans Licht bringen und bearbeiten, können Menschen sie besser akzeptieren und in ihre Lebensgeschichte integrieren.
Zusammenfassend wirken Aufstellungen, weil sie tiefe Einsichten, emotionale Freisetzung, Perspektivenwechsel und Versöhnung ermöglichen, um individuelle und zwischenmenschliche Probleme zu lösen und das Wohlbefinden zu fördern.
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