Ich werde ganz oft gefragt, ob es für Entwicklungsprozesse oder die Wirkkraft des Schreibens wichtig ist, mit der Hand zu schreiben. Ja, ist es, hier die wichtigsten Gründe, warum es sich lohnt, zu Stift und Papier zu greifen.
Je digitaler unsere Welt wird, desto ungewohnter wird es für uns mit der Hand zu schreiben. Das macht aber nach wie vor Sinn und zwar aus folgenden Gründen:
1. Kreativität. Für das Schreiben mit der Hand ist ein viel komplexerer Vorgang im Gehirn notwendig als beim Tippen, weil mehrere Gehirnareale aktiviert werden. Und das bewirkt, dass es uns kreativer sein lässt. Eine Studie aus England zeigt etwa, dass die Aufsätze von Kindern, die mit der Hand geschrieben haben, länger und weit phantasievoller sind, als die von Kindern, die getippt haben.
2. Merkfähigkeit. Dinge, die wir auf Papier notieren, merken wir uns leichter und länger. Zuletzt hat das eine Studie aus Japan nachgewiesen und dazu verglichen, wie gut sich die Teilnehmenden Kalendereinträge merkten, je nachdem ob sie sie mit der Hand notierten oder in ein Gerät tippten. Das Ergebnis war eindeutig, die Notizen auf Papier wurden viel besser erinnert. Wahrscheinlich, weil auch das Papier selbst beim Erinnerungsprozess eine Rolle spielt: Dabei stellt sich unser geistiges Auge auch Größe, Form oder welche Inhalte, wo gestanden sind vor und kann deshalb besser auf die Informationen zugreifen.
3. Verfügbarkeit und Verlässlichkeit. Gerade wenn es z.B. um Journaling oder reflektierendes Schreiben geht, weil wir etwas verabeiten wollen, tut es gut zu wissen, dass man es immer und überall tun kann und dafür nur Stift und Papier braucht, was leicht verfügbar ist. Wir sind komplett unabhängig von einem Gerät, Strom oder Internetzugang und dessen Stabilität.
Was sich aber in jedem Fall lohnt ist, in gute Stifte zu investieren. Werbegeschenkkulis eignen sich eher wenig, Stifte, die wie von selbst gut über das Papier gleiten, können hingegen den Schreibprozess um einiges angenehmer machen.
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