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Studie sagt: besser Stärken stärken als Defizite beheben

Ressourcenorientierung und Lösungsfokussierung sind zwei Grundelemente, die für die Arbeit mit Hypnosystemik und Hypnowriting essentiell sind. Eine aktuelle Studie gibt dem Ansatz recht.


Wir schauen auf Stärken, Kompetenzen und Ressourcen und versuchen in der Begleitung, sie (wieder) zu aktivieren bzw. dafür zu sorgen, dass man den Zugang dazu wieder findet. Warum? Weil wir in der Hypnosystemik davon ausgehen, dass eigentlich alles in einem Menschen da ist, um Herausforderungen bewältigen zu können (Potenzialhypothese).

Milton Erickson, der Begründer der modernen Hypnotherapie meinte, die Lösung eines Problems liege in der eigenen Geschichte.


Vertrauen und Zutrauen sind also das eine, und die Erwartung, also Zielorientierung, die auch kommuniziert wird, das andere - "Wofür soll der Prozess genutzt werden und welche Ressourcen gibt es dafür?" kann als eine typische Frage in der hypnosystemischen Arbeit bezeichnet werden.


Und eine aktuelle Studie aus den USA bestätigt jetzt, dass schon allein die Ankündigung der Ressourcenstärkung sich auswirkt:


Die Studie:


Eine Forschergruppe an der Ohio State University konnte zeigen, dass es einen Unterschied macht, wie ein Training angekündigt wird (veröffentlicht im Journal of Clinical Psychology). Wenn die Absicht der Stärkung von Kompetenz kommuniziert wird, hat das Auswirkungen:


Zwei Gruppen von Studienteilnehmer*innen sollten mithilfe von therapeutischen Trainings ihre negative Stimmung verbessern.


Der einen Gruppe wurde gesagt, es gehe im Training darum, ihre größten Defizite zu bearbeiten bzw. zu beheben. Der anderen Gruppe wurde erklärt, das Training sei auf ihre Stärken abgestimmt und sie könne damit die eigenen Kompetenzen weiter ausbauen.


Dann wurden alle Teilnehmenden durch traurige Musik und der Anweisung, sie sollten sich ein Unglück ihrer Familie ausmalen in eine schwierige Stimmung versetzt, damit sie ausprobieren konnten, wie gut die neu erlernten Strategien funktionierten, um aus der negativen Stimmung wieder herauszukommen.


Das Ergebnis:


Der Gruppe, der vorher gesagt worden war, es ginge darum ihre Kompetenz zu stärken, schaffte es schneller sich wieder aus der unangenehmeren Gemütslage zu holen als die andere.


Das entsprechende Ankündigen oder "Framing" einer kommenden Vorgehensweise kann also mitentscheiden, wie wirkungsvoll Strategien und Techniken funktionieren.




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